Charta zur Digitalisierung für KMU | Schweizerischer Gewerbeverband sgv | Dachorganisation der Schweizer KMU

Charta zur Digitalisierung für KMU

Als grösste Dachorganisation der Schweizer Wirtschaft vertritt der Schweizerische Gewerbeverband sgv über 230 Verbände und gegen 500 000 KMU, was einem Anteil von 99.8 Prozent aller Unternehmen in unserem Land entspricht. Im Interesse der Schweizer KMU setzt sich der grösste Dach­ver­band der Schweizer Wirtschaft für optimale wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen sowie für ein unternehmensfreundliches Umfeld ein.

KMU schaffen Mehrwert: Sie verantworten rund 60 Prozent der Wertschöpfung in der Schweiz und stellen 68 Prozent der Arbeits- und Aus­bildungs­plätze. Zudem engagieren sich KMU in der Öffentlichkeit, in der Politik, in Verbänden sowie im sozialen und im karitativen Bereich. KMU sind das Bindeglied zwischen Wirtschaft und Gesellschaft. Als Rückgrat der Wirtschaft gehören sie zu den wichtigsten Motoren für Produktivität und indi­vi­duellen Wohlstand.

Sieben Forderungen für die digitale Transformation der KMU

Ausgehend von diesen Fakten zur Bedeutung der KMU stellt der Schweizerische Gewerbekongress folgende sieben Forderungen für die erfolgreiche Digitalisierung der KMU:

  1. Senkung des administrativen Aufwands für KMU durch digitalen Wandel: Die Entwicklung digitaler Lösungen wie das Internetportal EasyGov.swiss, die Digitalisierung der Zollabwicklung oder die Optimierung von Bearbeitungsfristen bei administrativen Abläufen sollen den Aufwand der KMU reduzieren. Behördengänge müssen schweizweit online erledigt werden können.
  2. Stopp für neue Regulierung und Vereinfachung der Rechtsvorschriften dank Digitalisierung: Der gesetzliche Rahmen der Digitalisierung muss auf das für das Wachstum der KMU unbedenkliche Mass reduziert werden. Damit ist auch gemeint, dass die Anforderungen zur Speicherung digitaler Daten vereinfacht werden müssen, die Akteure über die Verwendung ihrer Daten informiert werden und frei darüber entscheiden können.
  3. Flexibilisierung des Arbeitsmarkts durch Digitalisierung: Die neuen flexiblen Möglichkeiten des digitalen Geschäftsmodells müssen in das Arbeitsrecht integriert werden: Dies bezieht sich insbesondere auf Telearbeitsplätze und Homeoffice, die Arbeitszeiterfassung und Regeln betreffend Arbeits- und Ruhezeiten.
  4. Digitale Authentifizierung zur Beschleunigung administrativer Prozeduren: Der gesetzliche Rahmen muss schnell an die digitale Authentifizierung der Nutzer und die Integration der elektronischen Unterschrift angepasst werden. Die Akzeptanz der E-ID, welche die Authentifizierung der Nutzer vereinfacht unterstützt diese Entwicklung.
  5. Förderung der digitalen Infrastruktur und Standards durch freie Marktwirtschaft: Die Rahmenbedingungen müssen schweizweit den Ausbau der besten digitalen Infrastrukturen und Standards basierend auf den Regeln der freien Marktwirtschaft fördern.
  6. Unabhängigkeit bei der digitalen Weiterentwicklung von Ausbildungen: Die Organisationen der Arbeitswelt (OdA) sind für die «Bottom-up»-Weiterentwicklung ihrer Ausbildungen mit den neuen digitalen Werkzeugen verantwortlich. Sie stellen so die hohe Qualität und Arbeitsmarktfähigkeit sicher.
  7. Intensivierung der Bekämpfung von Cyberkriminalität: Die KMU tragen die Verantwortung für ihre digitale Sicherheit. Die staatlichen Behörden verstärken ihre Aktivitäten im Kampf gegen Cyberkriminalität, die immer noch allzu oft auf KMU ausgerichtet ist.

Bern, 30. September 2020

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