Der präsentierte Fahrplan für AHV 2030 reicht nicht: Wirtschaftsverbände unterstützen den Vorstoss für eine unabhängige Expertengruppe

24.06.2025 | 10:15

Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) und der Schweizerische Arbeit­geber­verband (SAV) unterstützen die Bemühungen, die Diskussion um die AHV 2030 auf eine breitere Basis zu stellen. Sie begrüssen das von bür­ger­lichen Parlamentariern rund um den Tessiner Mitte-Ständerat und Prä­si­denten des sgv, Fabio Regazzi, ein­ge­reichte Postulat mit der Forderung nach einer unabhängigen Ex­per­ten­gruppe. Diese soll die Einnahmen- und Aus­gaben­positionen der AHV umfas­send ana­ly­sieren und auf korrekten, nach­voll­zieh­baren Annahmen auf­bauen. Ziel ist eine faktenbasierte AHV-Reform, die solide finanziert ist und die Lasten fairer und nachhaltiger verteilt.

Der Schweizerische Gewerbeverband (sgv) und der Schweizerische Arbeitgeberverband (SAV) fordern eine nachhaltige und generationengerechte Reform der AHV. Beide Verbände unterstützen das von bürgerlichen Parlamentariern um den Tessiner Mitte-Ständerat und Präsident des sgv, Fabio Regazzi, eingereichte Postulat (25.3731) zur Einsetzung einer unabhängigen Expertengruppe. Diese soll fundierte und tragfähige Vorschläge entwickeln, um die AHV langfristig zu sichern und die Wirtschaft sowie die nachfolgenden Generationen nicht übermässig zu belasten.

Expertengruppe soll Varianten erarbeiten

Die Expertengruppe soll die Einnahmen- und Ausgabenseite der AHV umfassend analysieren und ihre Empfehlungen auf nachvollziehbaren und korrekten Annahmen aufbauen. Sie soll ausserdem aufzeigen, wie die Lebensarbeitszeit substanziell erhöht werden kann – zum Beispiel durch flexible Regelung des Rentenalters oder eine schrittweise Anhebung des Rentenalters mit sozialverträglichen Übergängen. Nur dies entspricht einem nachhaltigen Umgang mit unserer ersten Säule im Umlagesystem.

Die Expertengruppe soll zudem  Varianten steuerlicher und sozialversicherungsrechtlicher Anreize erarbeiten, die die Arbeit über das Rentenalter hinaus attraktiver gestalten. Ziel ist es, konkrete Reformmodelle vorzulegen, die den langfristigen Ausgleich der AHV-Finanzen ermöglichen.

Keine weitere Reform zu Lasten des Mittelstands

Die demografische Entwicklung verschärft die Situation: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner stehen immer weniger Erwerbstätigen gegenüber. Diese Entwicklung belastet die Finanzlage der AHV zunehmend. Die momentan vom Bundesrat vorgeschlagenen Massnahmen setzen vor allem auf zusätzliche Einnahmen, etwa durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer und der Lohnabgaben. Diese einseitige Belastung trifft den Mittelstand, die arbeitende Bevölkerung und die junge Generation überproportional und gefährdet den Generationenvertrag. Ohne strukturelle Reformen drohen künftig wiederholte Erhöhungen der Abgaben, was sozial und wirtschaftlich problematisch wäre.

sgv und SAV erwarten vom Parlament, dass es dem Postulat für die Einsetzung der Expertengruppe höchste Priorität einräumt. «Nur eine faktenbasierte Diskussion und nachhaltige Lösungsansätze können die AHV zukunftsfähig machen, die Generationengerechtigkeit sichern und die Wirtschaft vor übermässigen Belastungen schützen», sagt Simon Schnyer, Ressortleiter Sozialpolitik des Schweizerischen Gewerbeverbandes. Und Barbara Zimmermann, Leiterin Sozialpolitik des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, ergänzt: «Die Finanzprobleme unserer ersten Säule laufend zu vertagen, statt sie tatsächlich zu lösen, ist nicht nachhaltig. Wir brauchen eine generationengerechtere Lösung, die nicht ständig Lohnabgaben erhöht und die arbeitende Bevölkerung belastet. Die Expertengruppe soll Ideen dazu entwickeln.»

Weitere Auskünfte

Simon Schnyder
Simon Schnyder

Ressortleiter Sozial- und Gesundheitspolitik


T +41 31 380 14 31
M +41 77 425 39 75

Barbara Zimmermann-Gerster, Leiterin Sozialpolitik Schweizerischer Arbeitgeberverband, 
barbara.zimmermann@arbeitgeber.ch, Mobile 079 229 13 64

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